Warum „Think outside the box“ falsch ist: So machst Du es richtig!

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Warum „Think outside the box“ falsch ist: So machst Du es richtig!

Warum „Think outside the box“ falsch ist: So machst Du es richtig! 1170 658 Felix Thönnessen

Hast du auch schon mal in einem Meeting gesessen, nach kreativen Lösungen gesucht und dich dazu gezwungen think outside the box zu praktizieren? Und? Hat es etwas gebracht? Aus meiner Erfahrung mit Gründern und Start-Ups weiß ich, dass dieser Ansatz nur selten Erfolg verspricht. Wir wollen uns damit beschäftigen, warum das so ist und was du stattdessen tun kannst.

Wenn es nämlich um das Thema Kreativität geht, gibt es viele (Binsen-)Weisheiten. Eine sticht dabei besonders hervor: „Out of the box thinking„. Das bedeutet also etwa so viel wie „denke quer“ oder „denke in neuen Mustern“.

Doch leider wissen die meisten Menschen nicht, was genau mit diesem Konzept gemeint ist. Das Problem ist, dass die Übersetzung von think outside the box freigeistig und kreativ klingt. Allerdings reicht es nicht, dieses Denkkonzept einfach nur zu benennen. Zunächst muss das dahinterliegende Konzept verstanden werden.

Schauen wir uns doch mal an, was es wirklich bedeutet „out of the box“ bzw. außerhalb der Kiste zu denken. Viele verstehen dahinter, auf kreative Art und Weise radikale Ideen zu entwickeln und das Unmögliche möglich zu machen.

Think outside the box mit Felix Thönnessen

Aber Kreativität funktioniert nicht auf Knopfdruck. Nur weil dir dein Chef dich dazu auffordert, quer zu denken, entfacht das keine Superkraft in dir. Wenn ich dir jetzt sage, nicht an einen roten Hammer zu denken, wirst du schließlich eher an einen roten Hammer denken. Das Problem ist also, dass die Aufforderung, aus Denkmustern auszubrechen, uns gedanklich erst einmal zur Beschäftigung mit unseren Denkmustern zwingt. Das spannende daran ist, dass es viele Menschen zum ersten Mal dazu zwingt, aus eben diesen Denkmustern auszubrechen.

Das ist outside of the box thinking:

Das Denkmuster, mit dem wir uns beschäftigen wollen, nennen wir Box. Das Denken außerhalb der Box wäre also ein Denken außerhalb der gewohnten Denkmuster. Damit hast du nun noch einen der Begründungen, warum das so verdammt schwierig ist: Du kannst ganz einfach nicht gezielt außerhalb deiner eigenen Strukturen denken, wenn du deine Strukturen nicht einmal kennst. Gleichzeitig bedeutet ein Kennen der Denkmuster ja nicht, dass alles außerhalb dieser Muster sinnvoll und kreativ wäre. Dem ist nicht so. Es braucht also noch ein bisschen mehr. Außerdem ist es sehr schwierig, außerhalb deiner Box zu denken – denn schließlich handelt es sich um die Denkmuster, die du zum Denken benutzt. Wenn du dir vornimmst, „out of the box“ zu denken, hast du – richtig – ein neues Denkmuster innerhalb deiner Box. Wir müssen also einen anderen Weg finden.

Wir müssen erst einmal unsere Box finden, sie von anderen Boxen abzugrenzen lernen und anschließend einmal betrachten, wie wir gezielt neue Boxen gestalten oder das Beste aus einer bereits bestehenden Box machen. Denn ich sage dir direkt hier: Deine Box wirst du nicht so schnell los.

1 – Think outside the box – Die eigene Box ausfindig machen und definieren

Wir suchen also nach der angesprochenen Box, außerhalb derer wir denken sollen. Die ist allerdings so lange unsichtbar und undefiniert, bis du sie selber ausfindig machst. Um wirklich querzudenken, müssen wir uns zunächst unserer derzeitigen Denkmuster bewusst werden. Wir müssen also verstehen, in welcher Box wir uns gerade befinden und welche Einflüsse auf unser Denken wirken. Schließlich haben unsere Lebenssituation, unsere Ausbildung, unser Job, unsere Freunde, unsere Familie, ja – unsere komplette Umwelt – Einfluss auf unser Denken. Besonders unsere Ausbildung bzw. Beruf steht dabei häufig im Mittelpunkt. In der Psychologie wird dazu der Begriff „Funktionale Fixierung“ benutzt. Das bedeutet, dass wir uns in unseren Überlegungen und Handlungen auf gewohnte Strategien berufen, die in der Vergangenheit erfolgreich waren.

Outside of the box thinking – Hierzu ein kleiner Exkurs in die Evolutionslehre:

Als der Mensch Kultur und Wissen entwickelte, war es so, dass vieles am Anfang durch das Ausprobieren und durch Zufälle gelang. Da sind etwa das Feuermachen, die Jagd oder auch die Flucht vor Löwen zu nennen (außer, man konnte sie mit guten Ideen überzeugen). Diese Dinge haben Generationen von Menschen unter sich weitergegeben. Eltern zeigten Kindern das Jagen und Feuermachen. Und es gab immer eine oder wenige Techniken, die funktioniert haben. Die Box unserer Vorfahren war somit sehr funktional und das hat sehr dazu beigetragen, dass es den Menschen mit seinen Kulturen heute überhaupt gibt. Aber genau das ist uns im Gehirn unterbewusst erhalten geblieben:

Wir tun Dinge so, wie wir sie gelernt haben und wie sie funktional sind und wir dadurch – überspitzt ausgedrückt – überleben. Das führt dazu, dass neue Impulse (wir nennen sie meistens Kreativität oder einfach Ideen) es schwieriger haben. Aber irgendwann wird wohl jemand neue Arten des Feuermachens entdeckt haben und die meisten Jäger sind nicht mehr mit Speeren unterwegs. Es gibt also einen Fortschritt, weil neue Ideen sich durchsetzen und sie ebenfalls (und besser) funktionieren.


Du siehst also, dass Think outside the box und Fortschritt miteinander verwoben sind. Aber das ist nicht so, weil irgendjemand einem entfernten Vorfahr sagte, er möge bitte außerhalb seiner Box denken. Vielmehr hat er einfach etwas Neues ausprobiert oder es spielten auch ein glücklicher Zufall oder eine Erfindung eine Rolle.

Die Welt heute ist schneller und kurzweiliger als vergangene Zeiten. Du kannst nicht immer darauf warten, dass der Geistesblitz kommt. Konkurrenzdruck ist da und manchmal verlangt eben jemand, dass du mal „spontan“ außerhalb deiner Box denkst. Keine Sorge: Das klappt alles irgendwie. Dafür musst du deine Box jetzt aber wirklich finden.

Vorschläge für dich, wie du dir deiner Box bewusst werden kannst:

  • Erstelle eine kleine Mindmap mit allen Faktoren, die dich bewusst antreiben
  • Meditiere und mache dir intensive Gedanken über deine Box
  • Mache einen Waldspaziergang und nimm dir Zeit für deine Gedanken

 Welche der Vorschläge bei dir helfen können, ist dabei natürlich sehr individuell. Wichtig ist nur, dass du dich nicht von deinen Gedanken löst, sondern dich derer bewusst machst. Sei dabei ehrlich zu dir selbst, denn deine Box enthält auch Vorurteile, Selbstzweifel und Ängste.

Du kannst nach einiger Zeit des Nachdenkens deine Box definieren. Das ist gut. Versuche doch einmal, dich selbst vor eine fiktive Aufgabe zu stellen und analysiere, wie du an sie herangehst. Was kannst du auf deine Box zurückführen und warum? Es geht noch gar nicht um andere Möglichkeiten, sondern nur darum, dass du dir deiner Box bewusst wirst.

Out of the box Denken

2 – Bist Du aus „Out of the box“ herausgekommen?

Und wie komme ich aus meiner Box raus? – Vermutlich gar nicht. Denn deine Box erweitert sich mit deinen Denkmustern. Schließlich ist „Querdenken“ ein Denkmuster und damit auch eine Box, die uns limitiert. Meist endet dieses Querdenken in zwanghaften Versuchen, Ideen aus der Luft zu greifen, die keinerlei Wert haben. Oder es endet in Frustration und Menschen geben auf, weil sie die Herausforderung nicht meistern können. Es mangelt dann schlichtweg an Ideen, weil die Aufgabe zu weit und umfassend ist.

Du sollst deine Box also nicht deshalb ausfindig machen, um sie zu verlassen (das kannst du nicht), sondern vor allem, um sie zu verstehen und das Prinzip einer Box zu verinnerlichen.

Was können wir also konkret tun, um richtig querzudenken – außerhalb der Box sogar? Wie haben es erfolgreiche – und nach Auffassung der meisten – kreative und innovative Firmen wie Apple, Google, Uber oder AirBnB geschafft? Haben die sich etwa aus ihrer Box befreit oder was haben die Menschen in diesen Unternehmen getan?

3 – Die Lösung: Sich selbst eine Box schaffen statt Think outside the box

Die angesprochenen Unternehmen sind beispielsweise durch Ideen entstanden, die aus neu definierten Boxen hervorgegangen sind. Da Think outside the box ohnehin nicht möglich ist (jedes Denkmuster ist eine Box), ist es also sinnvoller, eine neue Box zu suchen oder selbst eine zu definieren. Dabei geht es darum, sich selbst einen Rahmen zu geben, in dem man denken kann. Es geht also nicht darum, etwas anders zu machen, als die eigene Box es einem vorschreibt. Vielmehr geht darum, sich eine andere Box zu schaffen und somit auch andere Rahmenbedingungen für das kreative Denken vorzufinden.

Studien haben gezeigt, dass Menschen unter diesen Bedingungen eine Vielzahl an Ideen, teilweise sogar sehr gute Ideen, generieren. Einfach, weil wir es gewohnt sind, so zu denken. Es fällt uns schlichtweg einfacher, innerhalb von Systemen zu denken als außerhalb. Wenn überhaupt kein System vorhanden ist – der Rahmen in Form von Zielen oder einer Ausgangslage also fehlt -, fehlt es auch an Orientierung. Dabei kommt es dann eher zu den oben angesprochenen, aus der Luft gegriffenen und unbrauchbaren Ideen. Das ist kein Zeugnis mangelnder Kreativität, sondern entspricht dem Naturell des Menschen. Wer Ideen generieren will, braucht also eine neue Box und ein neues – ganz anderes – Regelwerk.

Outside of the box thinking Felix Thönnessen spricht mit Mitarbeitern und Kunden

4 – Wie du deine neue Box kreierst

Drei Punkte, die aus meiner Erfahrung helfen, eine neue Box zu kreieren:

1. Klare Ziele und Vorgaben

Wir wissen aus Produktentwicklungen, dass es einfacher ist, Lösungen zu finden, wenn man klare Vorgaben hat. Wenn du bspw. auf der Suche nach einem neuen Produkt bist, befasse dich doch erst einmal mit allen Faktoren außer dem Produkt selbst: Wer ist die Zielgruppe? Welche Positionierung soll es haben? Für welchen Preis soll es angeboten werden? Setz dir hier einen Rahmen – also eine Box – fest und sieh, welche Ideen dir kommen. Vermutlich mehr als ohne diese Vorgaben. Denn diese hier aufgeführten Faktoren zwingen dich zu Folgeüberlegungen und dazu, außerhalb deiner Denkmuster für das Produkt zu denken.

Darunter sind etwa: „Was mag meine Zielgruppe?“, „Was soll mein Produkt ausmachen und mit was konkurriert es eigentlich?“ und „Welches Material kommt aufgrund des Preises nicht in Frage?“

Das Beachten des Drumherums der eigenen Kernfrage lässt dich ganz anderen Ansätzen folgen. Somit hast du außerhalb deiner Box gedacht, weil eine andere Box in den Vordergrund getreten ist. Du denkst also nicht darüber nach, wie genau dein Produkt aussehen soll, sondern du denkst darüber nach, wie die Antworten auf die oben gestellten Fragen in Form von Eigenschaften aussehen könnten. Damit bewegst du dich aus einer ganz anderen Perspektive auf die Kernfrage zu.

2. Vergleiche ziehen

Was haben Disneyland, Ben & Jerry und Rollerskates gemeinsam? Alle wurden ursprünglich für Kinder produziert und nun jedoch für Erwachsene zu einem teureren Preis vermarktet. Na?

Erinnere dich zurück an deine Kindheit und beschäftige dich mit lieb gewonnenen Erinnerungen. Welche Produkte und Marken spielen da eine Rolle? Und könnte man nicht ganz ähnliche Produkte auch erfolgreich an Erwachsene vermarkten? Oder anders gefragt: Was ist so gut an den Dingen aus der Vergangenheit, dass du es gern jetzt noch nutzen wollen würdest?

Think outside the box heißt manchmal eben auch, dass man sich mit dem befasst, was schon da ist.

3. Stell die richtigen Fragen

„Welche Bedürfnisse gibt es, die bestehende Produkte unbefriedigt lassen?“

Was hältst du von dieser Frage? Wenn du die letzten Zeilen aufmerksam gelesen hast, weißt du, dass diese Frage nicht konkret genug ist. Es ist also wichtig, die Fragen so smart wie möglich zu stellen, um eine neue Box zu definieren. Eine bessere Frage wäre: „Welche Bedürfnisse lässt der Handymarkt unbefriedigt, derer sich der Kunde im Zweifel gar nicht bewusst ist.“ So oder so ähnlich muss die Frage gelautet haben, die sich Steve Jobs und Apple vor Einführung des iPhones gestellt haben.

Nicht jede Idee, die so zustande kommt, ist gleichzeitig auch eine One-Million-Dollar Idee. Aber eventuell befindet sich genau diese gesuchte Idee in einer von dir ausgewählten Box – oder sogar in deiner eigenen.

Ein Praxis-Beispiel: Ich habe mit diesen Out of the Box-Techniken meine Keynote Speaker Vorträge entworfen. Schließlich wollen 45 Minuten vor Publikum sehr gut geplant sein. Ein Vortrag von der Stange kann ich schließlich nicht bringen!

Felix Thönnessen unterhält sich auf Events

5 – Think outside the box: Das nimmst du mit

Think outside the box ist ein Begriff, der eigentlich meint, auch mal aus Denkmustern auszubrechen. Das Problem ist, dass auch der Wille outside of the box thinking umzusetzen, schon wieder eine neue Box ist. Besser und zielführender ist es deshalb, die eigene Box kennenzulernen und einfach mal zur Seite zu stellen. Such dir eine neue Box oder schaff dir eine eigene. Die Hauptsache ist, dass du gänzlich neue Ansätze der Ideenfindung für dich entdeckst. Das Querdenken bzw. Laterales Denken ist eine Technik, die du erlernen kannst.

Was machst du, um deine Kreativität freizulassen oder neue Ideen zu finden? Hast du eine besondere Methode oder Tipps? Lass es mich wissen.

Wenn du mit mir zusammen intensiv über deine Box reden willst, dann buch dir einen Termin für meinen kostenlosen Businesstalk.

Ich freu mich dich persönlich kennenzulernen um an deinen Gedankengängen teilzuhaben!

Bleib motiviert.
Dein Felix

Felix Thönnessen

Premium Keynote Speaker, Mentor, TV Coach, Autor, Investor und vieles mehr.

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